Der kreative Blick

Im Fokus steht die Frage herauszufinden, wie wir uns sehen, was wir sein möchten, was oder wer wir wirklich sind, wenn wir unsere Rolle mal beiseitelegen, uns quasi "häuten".

Die Inspiration zu dem Song kam mir im Laufe eines Gerichtsverfahrens. Als Adhäsionsklägerin erhob ich Schadensersatzansprüche im Rahmen eines Strafverfahrens für eine Mandantin. Die Verteidigerin des Angeklagten war respektlos, provozierend, so wie es am Anfang meines Songs beschrieben wird. Das Verhalten war kaum zu ertragen, rüde und unangemessen. Die Verteidigerin erledigte zwar ihren Job, aber für mich wirkte es so, als wolle sie etwas beweisen, einem Vorbild oder einer Vorstellung entsprechen. Die Folge war, dass dieses Verhalten den gesamten Prozess beeinflusste, es entstand eine unangenehme Stimmung, Unverständnis kam auf. Im Ergebnis legte die Verteidigerin dann Berufung gegen das Urteil ein, dass ihr nicht gefiel, nach kurzer Zeit nahm sie die Berufung dann zurück.

Jedenfalls erinnerte mich diese Situation an eigene Erfahrungen, als ich versuchte, Verhalten anderer zu imitieren, da diese damit Erfolg hatten. Solche kleinen sozialen Experimente helfen herauszufinden, was einem liegt, bekommt oder was man ablehnt. Mich hat dieses Erlebnis nicht mehr losgelassen, so dass dieser Song entstand.

Ich danke der Musikschule Music-Lounge, Kai Ortmann für die kreative Unterstützung bei dem Song und die Erstellung der Aufnahmen, Meike Schreiner (Background Gesang), Alex Lee (Bass) und Alexander Junghans (Schlagzeug).